Am
3. Februar geht’s los. Und zwar nicht in Basel, London, New York oder
Miami, sondern im Internet. Wo? Während der zweiten Auflage der Online-Messe VIP
Art Fair – VIP 2.0 International Contemporary Art Fair. Nachdem der erste Versuch im Januar
2011 an Serverproblemen scheiterte – und zwar wegen zu hohem
Besucheransturm!!! –, soll dieses Mal alles besser werden.
Zahlreiche Galerien haben sich von einer erneuten Teilnahme
überzeugen lassen. Die Ausstellerliste weist internationale
Top-Galerien auf wie David Zwirner, Larry Gagosian – der
selbstverständlich auch Dot-Paintings von Damien Hirst zeigen wird und damit
seiner Ausstellungslinie der letzten Wochen treu bleibt –, Iwan
Wirth oder Jay Jopling. Die gehören übrigens alle vier zu den
Gründungsmitgliedern der Messe. Aber auch die deutsche Teilnahme kann
sich sehen lassen, u.a. mit Eigen + Art, Thomas Schulte und Thomas
Modern. Insgesamt listet die Website 135 Aussteller aus der ganzen
Welt auf. Gezeigt werden alle Preisklassen, auch die obersten, wie zum Beispiel eine Arbeit des belgischen Künstlers Luc Tuymans, die mit über einer Million US-Dollar veranschlagt ist, bei David Zwirner, New York.
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Virtueller Messestand. Photo: Courtesy of VIP Art Fair, New York. |
Aufgebaut ist die virtuelle Veranstaltung wie eine
echte Messe: Jeder Aussteller hat seinen Stand, in dem auf einer
weißen Fläche die Arbeiten „hängen“. Die Besucher können sich
iPad-mäßig durch die Werke „wischen“, so lange verweilen wie
sie Lust haben, Informationen zu interessanten Arbeiten downloaden
und dazu jederzeit wieder vorbei schauen, auch nach Mitternacht. Das
Internet macht's möglich: Öffnungszeiten gehören der Vergangenheit
an. Menschenmassen, die sich durch die Gänge zwischen den Ständen
schieben ebenfalls. Denn die VIP Art Fair bietet, was sonst nur
hochkarätigen Sammlern vorbehalten ist – „private viewing“.
Das versteckt sich (für alle, die schon darüber gerätselt haben) auch hinter dem Kürzel VIP, das bedeutet
nämlich „viewing in private“ und hat nichts mit den sehr
wichtigen Personen zu tun.
Trotzdem, für einen echten Messe-Fan
fehlt doch die Atmosphäre, die Faszination einer großformatigen
Arbeit an der Wand oder das Betrachten einer riesigen Skulptur, der
Austausch mit Gleichgesinnten vor Ort, die vielen interessanten,
unterschiedlichen Menschen … Es gibt doch kaum etwas Spannenderes als
auf einer Art Basel oder einer Armory Show in New York, mitten im
Trubel innezuhalten, tief Luft zu holen und alles einfach auf sich
wirken zu lassen, oder? Aber möglicherweise hat eine Online-Messe ganz
andere Qualitäten, die man jetzt noch gar nicht zu schätzen weiß. Also
am besten mal reinklicken und sich selbst ein Urteil bilden. Nach dem
8. Februar, wenn die Online-Messe vorbei ist, wissen wir alle mehr. Ich halte euch hier auf dem
Laufenden.
Registrieren kann sich übrigens jeder und zwar
kostenlos. Wer sich allerdings direkt im Chat mit den Galerien oder
anderen Messebesuchern austauschen will, benötigt entweder einen
„elite pass“ oder muss 50 US-Dollar bezahlen. Allen anderen
bleibt immerhin die Möglichkeit per E-Mail, Facebook oder Twitter zu
kommunizieren.