Was
da so lässig von der Decke hängt und aussieht als warte es auf den
nächsten Badeausflug, hat ganz schön für Furore gesorgt. Denn
erstens sind die „niedlichen Tierchen“ aus Metall und wiegen in Wirklichkeit mehr als eine halbe Tonne, zweitens stammen sie von dem
amerikanischen Künstler Jeff Koons und drittens gehören sie zu einer
Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus. In dem romantischen
Skulpturenmuseum am Mainufer erlebt der Besucher normalerweise
altägyptische Werke, Buddhastatuen sowie christliche Holz- und
Marmorarbeiten, die eine Zeitspanne von 5000 Jahren umfassen. Jetzt
befinden sich dazwischen herrlich glänzende, teilweise
überdimensionierte Koons-Skulpturen in Knallfarben.
Ein
Kontrastprogramm der Extraklasse, das die einen begeistert und die
anderen entsetzt. Eigentlich der passende Rahmen für einen wie Jeff
Koons, der polarisiert wie kaum ein anderer und dem es laut eigenen
Aussagen „vor allen Dingen um den Betrachter geht“. Seine Fans
wissen genau das zu schätzen. Sie lieben seine Perfektion, seine
Modernität, seine Vielfalt und seine Farben. Sammler zahlen bis zu zweistellige
Millionenbeträge dafür. Kritiker hingegen sehen darin
nichts anderes als teuren Ramsch, dessen Wert gerade mal den
Zeitgeist überdauert und nicht nachhaltig ist – aber, wer kann
das schon mit Sicherheit behaupten? Schließlich hielt man seine Arbeiten bereits vor über 30 Jahren für nicht zukunftsfähig, als er erstmals
Staubsauger unter Plexiglas als Kunst zur Schau stellte (ein Exemplar
ist übrigens auch im Liebieghaus zu sehen). Die Welt braucht ein
bisschen mehr Koons, ein bisschen mehr Mut zum Anderen. Das Liebieghaus hat
sich getraut und die Ausstellung „Jeff Koons. The Sculptor“ ist ein „must see!“. Noch bis zum 23. September.
Bildnachweis/Photocredit: Ausstellungsansicht, Liebieghaus Skulpturensammlung, Foto: Norbert Miguletz
Bildnachweis/Photocredit: Ausstellungsansicht, Liebieghaus Skulpturensammlung, Foto: Norbert Miguletz
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