Mittwoch, 4. Juli 2012

Le Corbusier alias Charles-Edouard Jeanneret-Gris


Weniger bekannt – der Künstler Le Corbusier
Wer denkt schon bei Charles-Edouard Jeanneret-Gris an Le Corbusier und bei Le Corbusier an Malerei oder gar Poesie? Dabei war der Mann, den die meisten nur unter seinem Pseudonym kennen, ein Genie mit vielen Talenten. Fast jeder von uns ist schon einmal auf einem dieser klassischen Freischwinger gesessen und so manch einer hat über das Hochhaus der United Nations in New York gestaunt. Beides trägt seine Handschrift. Architektur und Möbeldesign, offensichtlich ohne Verfallsdatum, haben ihn, den gebürtigen Schweizer und Wahlfranzosen, international berühmt gemacht.

Und was ist mit dem Künstler Le Corbusier? Natürlich sind Architektur und Design auch Kunst, kein Missverständnis, hier soll jedoch von bildender Kunst die Rede sein. Während Architektur und Möbel von Le Corbusier bereits in den 1930er Jahren für Furore sorgten, schenkte man den Gemälden kaum Beachtung. Dabei hätten sie es verdient. Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen des Architekturmuseums der TU München und holten den gesamten Zyklus „Le poème de l'angle droit“ (Das Gedicht vom rechten Winkel) nach München in die Pinakothek der Moderne. Gezeigt werden unter anderem eine Reihe von Lithografien, die den Inhalt eines langen handgeschriebenen Textes optisch unterstreichen. Entstanden sind sie von 1947 bis 1953 und werden als künstlerische Umsetzung seines Weltbildes verstanden.

Großformatige sowie kleinere Gemälde, Lithografien, Skizzen gehängt auf knallblauen und orangefarbenen Wänden – eine Ausstellung, die Spaß macht und an der auch nicht Architekturfans gefallen finden. Zu sehen noch bis 2. September.


Bildnachweis/Photocredit:
G.3 Outil, Le poème de l`angle droit, 1955, S. 151 © FLC/VG Bild-Kunst, Bonn 2012

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