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Gotthard Graubner bei der Eröffnung der Ausstellung
„Die Sammlung Gunter Sachs“, München, Oktober 2012 |
Vielleicht habt ihr den Nebelraum im Herbst letzten Jahres in der Münchner Villa Stuck besucht oder schon einmal bei der TV-Übertragung einer Ansprache des Bundespräsidenten in seinem Amtssitz, dem Schloss Bellevue, die riesigen wie farbige Kissen anmutenden Arbeiten an den Wänden im Großen Saal bemerkt? Beides sind Werke des am Freitag (24.5.) verstorbenen deutschen Künstlers Gotthard Graubner. Ich habe leider noch nie eine Ausstellung von ihm besucht, aber seine „Farbkissen“ sind mir häufig begegnet, auch auf Messen von Köln bis Basel, wo die größeren für sechstellige Beträge gehandelt wurden. Kein Wunder, denn sie scheinen eine besondere Aura zu haben. Vielleicht liegt's an dem Volumen, vielleicht aber auch an den einzigartigen Graubnerschen Farbwelten.
Bart, Hut, Anzug mit Weste und eine Taschenuhr an einer langen Kette waren sein Markenzeichen. Inzwischen gehörte auch ein Stock dazu. So sah man ihn noch im April die Art Cologne besuchen. Geboren im Vogtland, entdeckt in Düsseldorf, zweimaliger documenta-Teilnehmer (1968/1977), deutscher Vertreter bei der Biennale in Venedig (1982), Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie von 1976 bis 1992, lebte und arbeitete Gotthard Graubner bis zuletzt in Neuss. Am 13. Juni wäre er 83 Jahre alt geworden.
Bildnachweis/Photocredit: Jutta Kautny
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