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Passend: verspiegelte Wegweiser |
„Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem Hochhaus und benutzen den Fahrstuhl. Die Türen schließen sich. Der Fahrstuhl fährt in den nächsten Stock, die Türen öffnen sich und jemand steigt ein. Diese Person ist nackt. Die Fahrstuhltüren schließen sich wieder. Sie sind für einige Minuten mit dieser nackten Person alleine“, was Klaus Biesenbach, Kurator der 14 Rooms, im Ausstellungskatalog so anschaulich beschreibt, erwartete den Besucher in jedem der 14 Räume: eine neue Situation, eine andere Stimmung, eine sich wechselnde Gefühlslage. Mal steht der Besucher in einem vollständig abgedunkelten Zimmer, muss sich berühren lassen und soll berühren (Touch von Yoko Ono), mal versperrt ihm eine Gruppe von Tänzern, die eine Reihe quer durch den Raum bildet, den Weg nach draußen (Revolving Door von Allora & Calzadilla), mal lauscht er irritiert dem Dialog zweier Interpreten (This is Competition von Tino Sehgal), mal findet er sich mitten in einem Tauschhandel wieder (Swap von Roman Ondák), ... und immer ist er mittendrin, immer hat er die Wahl – die Türe öffnen oder nicht. Eine Reihenfolge gab es in der ältesten noch erhaltenen Baseler Messehalle nicht. Jede der 14 Türen war verspiegelt (beim Öffnen konnte man sich dadurch auch noch selbst beobachten), jeder Raum 5 x 5 Meter groß mit einer Deckenhöhe von 3,50 Metern. Live-Performance für kleine Gruppen.
Das Besondere an diesem Konzept, abgesehen von der Kunst, ist die Möglichkeit, es zu wiederholen, ohne zu wiederholen. Für uns bedeutet das, wer 14 Rooms besucht hat, darf jetzt schon auf 15 Rooms gespannt sein (wo und wann ist noch nicht bekannt), und wer die Ausstellung in Basel verpasst hat sowieso.
Bildnachweis/Photocredit: Jutta Kautny
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